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Gesundheit

Gesundes Raumklima: Mehr Wohlbefinden für Körper und Geist

Die meisten Menschen verbringen etwa zwei Drittel ihrer Lebenszeit in Innenräumen. Für die Gesundheit ist daher die Qualität der Raumluft sehr wichtig. Verschiedene Stoffe können die Luftqualität stark beeinträchtigen. Dazu gehören Staub, Bakterien, Gerüche, Zigarettenrauch und andere Schadstoffe. Der Qualität der Luft in Innenräumen schenken viele Menschen nur sehr wenig Bedeutung. Doch sie trägt maßgeblich zu geistigem und körperlichem Wohlbefinden und Leistungsvermögen bei.

Saubere Luft besteht zu 78 Prozent aus Stickstoff, zu 21 Prozent aus Sauerstoff und enthält nur ganz wenig Kohlendioxid. Menschen, Pflanzen oder Gegenstände, die sich in einem Raum befinden, ändern diese Zusammensetzung direkt. Menschen verbrauchen Sauerstoff, geben Feuchtigkeit und Kohlendioxid an die Umgebungsluft ab.

Fremdstoffe verschlechtern die Luftqualität

Menschen halten sich in den unterschiedlichsten Räumen auf: im privaten Wohnraum, am Arbeitsplatz, im öffentlichen Gebäude, in Einkaufs- oder Sporteinrichtungen, in Kraftfahrzeugen, in öffentliche Verkehrsmittel. Die Luftqualität hängt wesentlich von der Nutzungsart ab, der Aufenthaltsdauer der Personen und der Luftwechselrate. Viele Wohngebäude sind heute aus Energiegründen stark abgedichtet. Die natürliche Luftwechselrate ist nur sehr gering. Die Luft reichert sich mit Luftfremdstoffen an. Diese Fremdstoffe können beispielsweise auch aus Baustoffen oder Möbeln kommen.

Ein weiterer Einflussfaktor ist die menschliche Aktivität, wie Heimwerken, Putzen, Kochen, Sport oder Rauchen. Auch Raumduftprodukte können die Luftqualität verschlechtern. Elektrische Geräte belasten die Innenraumluft ebenfalls mit Partikeln.

Zu hohe Luftfeuchtigkeit schlägt sich nicht nur als Kondenswasser auf der Scheibe nieder. Sie kann auch für Unwohlsein sorgen und die Bildung von Schimmelpilz fördern | pixabay.com

Technik hilft bei der Reinigung der Innenraumluft

Nicht immer ist es möglich, die Raumluftqualität durch die Auswahl der Möbel oder Bauprodukte selbst zu beeinflussen. Das gilt beispielsweise in einer Mietwohnung oder in Senioreneinrichtungen. Hier können zusätzliche Maßnahmen Abhilfe schaffen, um die erhöhte Konzentration von Luftschadstoffen zu reduzieren. Das kann beispielsweise ein Raumluftreiniger sein, der mit verschiedenen Techniken und/oder Filtern arbeitet. Vor allem für Allergiker und Asthmatiker können diese Geräte ein leichteres Durchatmen ermöglichen. Geräte, die mit HEPA-Filtern ausgestattet sind, filtern den kleinsten Pollenstaub aus der Luft. So können die Betroffenen beschwerdefrei atmen.

Ausgeklügelte Filtersysteme befreien die Raumluft auch von anderen Schadstoffen, wie beispielsweise von der Luftverschmutzung durch Kraftfahrzeuge oder Industrieanlagen. Andere Techniken, die helfen die Innenraumluft zu reinigen, sind beispielsweise aktive Stoffe, Bodenbeläge oder Wandfarben. Diese passiven Luftreiniger binden die Luftschadstoffe oder bauen sie ab.

Luftfeuchtigkeit bestimmt ebenfalls das Wohlbefinden

Die Luftfeuchtigkeit ist auch ein Faktor, der beeinflusst, ob sich eine Person in einem Raum wohlfühlt oder nicht. Zu niedrige Luftfeuchtigkeit lässt die Schleimhäute austrocknen. Viren und Bakterien haben auf trockenen Schleimhäuten die besten Voraussetzungen, um sich auszubreiten und beispielsweise eine Erkältung hervorzurufen. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit hingegen empfinden viele als drückend. Sie entsteht oft, wenn nicht oft genug gelüftet wird. Auch die Wasserdampfmengen, die die anwesenden Personen abgeben, beeinflussen die Luftfeuchtigkeit in einem Raum.

Eine ruhende Person gibt etwa einen Liter Flüssigkeit innerhalb von 24 Stunden an die Umgebung ab, eine aktive Person sogar etwa 2,5 Liter. Das macht bei einem Vier-Personen-Haushalt an einem Tag bis zu zehn Liter. Die optimale relative Luftfeuchtigkeit in Innenräumen liegt bei etwa 40 bis 60 Prozent.

Schimmelpilze beeinträchtigen die Gesundheit

Schimmelpilzsporen sind fast überall in der Luft. Sie brauchen Feuchtigkeit, um auszukeimen. Ist ein Raum nur schlecht gelüftet, kann es passieren, dass an verschiedenen Oberflächen Feuchtigkeit kondensiert. Bleibt eine Stelle länger feucht, bietet sie einen guten Nährboden für das Wachstum von Schimmelpilzen. Durch umsichtige Verhaltensweisen lässt sich das Entstehen von Feuchtigkeit reduzieren. Ganz wichtig ist es, hier ausreichend und richtig zu lüften. Pilzsporen gedeihen nicht auf trockenen Wänden. Schimmelpilze beeinträchtigen die Wohnqualität erheblich, unter anderem durch den muffigen, unangenehmen Geruch.

Für Allergiker stellen sie ein großes Problem dar und können deren Symptome noch verschlimmern. Wer Schimmelpilze beseitigen möchte, muss zunächst die Ursache suchen und als Erstes beseitigen.

Kohlendioxidgehalt: Ein Maßstab für die Qualität der Raumluft

Kohlendioxid ist schon sehr lange als Maßstab für die Raumluftqualität bekannt. Eine hohe Kohlendioxidkonzentration macht müde, kann Sehstörungen, zentralnervöse Störungen, Schwindel und Kopfschmerzen auslösen. Im schlimmsten Fall ist der Tod durch inneres Ersticken die Folge einer zu hohen Kohlendioxidkonzentration. Dabei ist es auch der Mensch, der Kohlendioxid produziert. Jeder Mensch atmet täglich etwa 24 Kilogramm, das sind umgerechnet 20.000 Liter, Luft ein und aus, verbraucht dabei Sauerstoff und gibt Kohlendioxid an die Umgebung ab.

Ganz wichtig ist es, gleich morgens nach dem Aufstehen das Fenster zu öffnen. Denn der Mensch verliert während er schläft sehr viel Feuchtigkeit | pixabay.com

Mehrmals täglich lüften

Gegen schlechte Raumluft hilft es, die schlechte gegen gute Luft auszutauschen, und das mindestens viermal täglich. Ideal ist ein kompletter Austausch der Raumluft alle zwei Stunden. Mittags und abends lüften reduziert den Kohlendioxidgehalt. Für einen gesunden Schlaf ist lüften kurz vor dem Schlafengehen empfehlenswert. Eine Querlüftung für mindestens drei Minuten mehrmals täglich hilft dabei, die verbrauchte Luft auch aus der hintersten Ecke zu vertreiben. Durch den Durchzug genügt es, die Fenster nur kurz zu öffnen, und die Luft ist komplett ausgetauscht.

Ebenfalls sehr effektiv ist sogenanntes Stoßlüften für vier bis zehn Minuten. So zu lüften ist wesentlich effektiver als ein Fenster den ganzen Tag nur einen Spalt breit offen zu lassen. Durch die Kippstellung eines Fensters geht sehr viel Energie verloren. Wenn die warme Innenluft kondensiert, begünstigt dies die Bildung von Schimmelpilz.

Grünpflanzen verbessern die Raumluft

Begrünte Wohn- und Arbeitsräume sind für die Menschen erfrischend, mindern Stress und fördern die Konzentration | pixabay.com

Zimmerpflanzen sind nicht nur schön anzusehen. Einige Pflanzen können sehr gut Schadstoffe aus der Luft filtern. Zudem produzieren sie Sauerstoff. Zu den Pflanzen, die dafür besonders gut geeignet sind, gehören Bogenhanf, Einblatt, Efeu, Birkenfeige, Drachenbaum und Grünlilie. Sie können Benzol absorbieren, Formaldehyd neutralisieren und Elektrosmog aufnehmen. Zudem sorgen Pflanzen für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit, ganz besonders während der Heizperiode. Aber Pflanzen können noch mehr. Sie sind ein gutes Mittel gegen Stress, vor allem bei Menschen, die den größten Teil ihrer Lebenszeit in Innenräumen verbringen. Sie sorgen für seelische Ausgeglichenheit, fördern das Wohlbefinden und heben die Laune.

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